Man unterscheidet zwischen folgenden Trauma-Kategorien:
Hier möchte ich nur auf die ersten beiden Traumakategorien näher eingehen, weil diese für am meisten Menschen relevant sind.
Als Schocktrauma definiert man ein einzelnes abgegrenztes Ereignis, das meist auch gut im Gedächtnis geblieben ist.
Wenn ich Sie frage, was Sie gerade getan haben als am 11. September 2001 die Flugzeuge in das World Trade Center geflogen sind, dann können Sie sich sehr wahrscheinlich daran erinnern. Ein traumatisches Ereignis wird meist unveränderlich im Gedächtnis gespeichert und verändert sich auch über die Jahre nicht. Alle anderen Gedächtnisinhalte verändern sich über die Zeit. Das merken Sie besonders, wenn Sie Tagebuch schreiben und dann nach einigen Jahren alte Einträge wieder lesen und dabei denken: „So war das doch gar nicht“. Das biographische Gedächtnis ist ein sich beständig veränderndes Konstrukt und leider nicht so glaubhaft, wie wir denken.
Ein Entwicklungstrauma hat meist vollkommen andere Auswirkungen auf die Person und wird auch anders definiert:
Ein Entwicklungstrauma ist meist hoher Stress, der über längere Zeit anhält und oftmals damit verbunden ist, sich nirgendwo sicher zu fühlen. Dies führt zu weitaus gravierenderen Folgen, da Kinder unter solchen Umständen kaum die Möglichkeit sich „normal“ zu entwickeln. Ein Entwicklungstrauma greift meist sehr viel tiefer in die Persönlichkeitsstruktur und –entwicklung ein, als das ein Schocktrauma tut.
Folgende Folgen können aus Entwicklungstrauma entstehen:
Diese Unterscheidungen zwischen Schocktrauma und Entwicklungstrauma sind enorm wichtig für die Wahl einer passenden Therapie, da die Themen und Auswirkungen auf die Person sehr unterschiedlich sind.